Die Grafengruft, die vermutlich im Zeitraum zwischen 1656 und 1659 entstand und
wegen ihres historischen Zustands einen hohen denkmalpflegerischen Wert hat, ist ein
besonderes Zeugnis barocker bis klassizistischer Sepulkralkultur. Die Restaurierung der Gruft beschäftigte die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Varel fast zwanzig Jahre.
Mehr als 150 Jahre nach der letzten Bestattung bekam die evangelische Kirchengemeinde Varel von den Nachfahren der Familie die Nutzungsrechte an der Gruft. Eine erste Bestandsaufnahme im Jahr 2016 ergab, dass von 16 ursprünglichen Särgen nur noch elf erhalten waren.
Särge fachkundig gesichert, gesäubert und restauriert
Im März 2023 wurden die Särge behutsam ausgeräumt und die Bauarbeiten in der Gruft
begannen. Unter anderem wurden Mauerziegel ausgetauscht, Wände mit Kalk verputzt und Fußbodenplatten teilweise neu verlegt und ein spezielles Beleuchtungssystem eingebaut. Ein Teil der Schlosskirche wurde zeitgleich zu einer Werkstatt umfunktioniert, die bei Gottesdiensten mit großen Holzplatten verschlossen werden konnte. Dort wurden unter anderem die Särge (die aus unterschiedlichsten Materialien bestehen) fachkundig gesichert, gesäubert und restauriert. Im Mai diesen Jahres waren alle Arbeiten beendet. Die Särge konnten an ihren Ursprungsort zurück verlegt werden. Bis zu sieben Personen können zu besonderen Anlässen, wie beispielsweise am Tag des offenen Denkmals, die Gruft unter Wahrung der Totenruhe besichtigen.
Festgottesdienst zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten
Am 15. Mai fand ein Festgottesdienst zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten statt.
Mitwirkende waren Pastorin Dr. Maike Mittelsteiner, Archäologe und Kunsthistoriker
Dr. Andreas Ströbl, Kirchenältester Klaus Engler, Kantor Thomas Meyer-Bauer und der begleitende Prüfer bei der Gruftsanierung Ralf Splettstößer.
Im Rahmen dieses Festgottesdienstes wurde allen Personen und Institutionen gedankt,
die an der Restaurierung beteiligt waren.
Text: Klaus Engler.