Grabstein 15

Grabstein 15 - Grabsteininschriften

Grabsteininschrift - Vorderseite

ANNO 1643 DEN 4 MARTY IST DER
EHRNACHTBARE UND WOHLFORNEHMER
GERDT MEIGER IN DEM AMBT RASTEDE
ZU MANSHOLTE GEBOHREN UND ANNO
1665 DEN 31 JANUARI HADT ER MIT DER
TUEGENTSAHMEN IUNGFERN ANNA FREDE
RICHES ZU IETHAUSEN HOCHZEIT GEHATEN
UND IST DARAUF ANNO 1707 DEN 26 OBMOR UM 5 UHR
SEHLICH IN GOTT DEN HERREN ENTSCHLA
FEN SEINES ALTERS 64 JAHR UND 33 WOCHEN

ANNO 1647 DEN 31 MAIUS IST DIE EHR UND
TUGENT SAHME ANNA FREDERICHES DES
EHRNACHTBAHREN UND WOLFORNEHMEN
GERDT MEIERS HAUSFRAUWE
ZU IETHAUSEN GEBOHREN UND ANNO 16
84 DEN 30 APRIL SEHLICH IN GOTT DEN
HERREN WEDDER AB GEFODERT WORDEN
IHRES ALTERS 37 JAHR WENIGER 5 WOCHEN
DERN SEELEN GOTT GENEDICH SEY

ANNO 1684 DEN 26 APRILL IST UNSE
TOCHTER HILKE MEIGERS GEBOHREN UND
DEN 13 MAYE SEHLICH WIEDER IN GOTT
DEN HERREN ENTSCHLAFFEN IHRES
ALTERS 16 TAGE GOTT IHNEN EINE
FRÖLICHE AUFERSTEHUNG VERLEIHEN WOLLE

Grabsteininschrift - Rückseite

TEXTUS HIOB AM 19 VERS 25
YCH WEIS DAS MEIN ERLÖSER LEBT
UNDT ER WIRDT MICH HERNACH AUS
DER ERDEN AUFERWECKEN UND
WERDE DARNACH MIT DIESER MEINER
HAUT UMBGEBEN WERDEN UND WER
DE IN DIESEN MEINEN FLEISCH GOTT
SEHEN DEN SELBEN WERDE ICH MIR
SEHEN UND MEINE AUGEN WERDEN IHN
SCHAWEN UND KEIN FREMBDER

DER FRAUWEN LEICHTEXT IST AUS
DEN 25 PSALM IN DIE 16 V
MEYNE AUGEN SEHEN STEDES ZU
DEM HERREN DEN ER WIRDT MEINEN
FUS AUS DEM NETZE ZIEHEN>

DES METGEN LEICHTEXT IST AUS DEN
EEFANGELISTEN MATTHEY AM 9
CAPITTEL DAS MEGDLEYN IST
NICHT TOTT SONDERN ES
SCHLAFFET


Äußere Gestaltung des Grabsteins Nr. 15

Der Stein Nr. 15 (genau wie Stein Nr. 9) ist vom allegorischen Gehalt einer der interessantesten historischen Grabmäler, sowohl, was die Vorderseite, als auch die Rückseite betrifft. Beide Seiten teilen sich in einen Relief- und einen Textteil (siehe oben) auf.

Vorderseite:

Den dominierenden Eindruck des Reliefs bildet die Kreuzigungsszene. Unterhalb des Kreuzes befindet sich ein Totenschädel. Links und rechts finden wir Gruppen von betenden Menschen vor.

Grabstein 15 - Detailansicht. Bild: © Jeanette Scheffert.

Im Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI) heißt es dazu, dass der Totenkopf seit dem 10. Jh. in Kreuzigungsdarstellungen auftaucht. Als gesichert gilt, dass es sich hier um den Schädel Adams handelt, der auf Golgatha begraben worden sein soll. Der Totenschädel wurde zum Symbol der Sünde und des Todes, die beide vom Kreuz besiegt wurden. 1)

  1. LCI, ebenda, Seite 343

„Im Relief dargestellt ist die Familie des oder der Verstorbenen unter dem gekreuzigten Christus in der typischen Tracht des 17. Jahrhunderts mit modischem Halskragen.“ 1)

Rückseite

Die Rückseite des Grabsteins 15 symbolisiert die Wiederauferstehung Jesu. Das Relief stellt die Grabbewachung durch die Soldaten dar. Nach Matthäus 27, Verse 62 bis 66 verfügte Pilatus, dass das Grab von Jesus versiegelt werde, damit der Leichnam nicht von den Jüngern entwendet werde. Umso schockierter die Reaktion der Wächter, als sie feststellten, dass das Grab leer war. Jesus wird hier mit der Siegerfahne gezeigt.

Quellenangaben:

1) www.familienkunde-oldenburg.de, Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e. V., S. 3

Dies ist eine OpenStreetMap Karte. Wenn Sie auf diese Karte klicken, stimmen Sie der Datenschutzerklärung der OpenStreetMap Foundation (OSMF) zu. Außerdem stimmen Sie unserer Datenschutzrichtlinie zu.