Grabstein 21

Grabstein 21 - Grabsteininschriften

Grabsteininschrift - Vorderseite

ANNO 1662 DEN 28 FEBRUARI
IST DER EHRBAR UNDT UOR
NEHMER DIDERICH MECKELENBORG
IM 77 IAHR SEINES ALTERS IN
GOTT DEM HERREN SEHLICH
ENTSCHLAFFEN DER SEHLEN GOTT
GENEDIG IST

ANNO 1659 DEN 14 OCTOBER
IST DIE EHR UNDT TUGENDT
SAME HEMPE WICKERS DIDERICH
MECKELENBORGS ELICHGE HAUS
FRAUW IN GOTT DEM HERREN
SEHLIG ENTSCHLAFEN IM 79
JAHR IHRES ALTERS DER SEHLEN
GOTT GENEDIG IST

Grabsteininschrift - Rückseite

ESAIA 38V AM 16ET17
HERR DU LIESSEST MICH
ENTSCHLAFFEN UND MACHES
MICH LEBEN SIEHE UMB TROST
WAR MIR SEHR BANGE DU
ABER HAST DICH MEINER
SEELEN HERTZLICH AN
GENOMMEN DAS SIE NICHT
UERDURBE DEN DU WIRFES
ALLE MEINE SUNDE HINDER
DICH ZU RUCKE


Äußere Gestaltung des Grabsteins Nr. 21

„Typisch (für unseren Grabstein) ist etwa der obere Abschluss als dreifacher Bogen, wobei der mittlere breiter und auch überhöht (ist). Die Bögen sollten die Dreifaltigkeit Vater, Sohn und heiliger Geist symbolisieren. 1) Unter dem Hauptbogen finden wir in der Regel das Familienwappen. Bei Stein 21 fällt aber eine Besonderheit auf, da wir es hier mit einer Kombination aus Monogrammen und Hausmarken der beiden Familien zu tun haben.

Für Meckelenborg steht das MB und für Hempe Wickers das HW. Quasi eingewebt in die Monogramme sind die so genannten Hausmarken (Link zu Wikipedia "Hausmarken").

Laut Wikipedia ist eine „Hausmarke (auch Hauszeichen, Hofzeichen, Handgemal)…ein Eigentumszeichen, später Sippenzeichen, das an Häusern, Gebäuden und Gegenständen sowie geschlagenem Holz zur Kennzeichnung angebracht ist. Es wurde auch als Signatur in Dokumenten verwendet“

Besonderer Leich(en)text auf dem Grabstein Nr. 21

Bei ESAIA (Jesaja) handelt es sich um den ersten alttestamentarischen Schriftpropheten, der zwischen 740 und 701 v. Chr. wirkte. Er kündigte erstmals einen zukünftigen Messias als gerechten Richter und Retter der Armen an. (Entnommen aus Wikipedia)

Orthographische Besonderheiten des Grabsteins Nr. 21

Ins Auge fällt bei diesem Stein, dass in zwei Fällen ein U für ein V gesetzt wurde. Wir lesen hier z. B.: UORNEHMER statt VORNEHMER oder UERDURBE statt VERDURBE. In jenen Tagen war aber auch umgekehrtes, also V für U, anzutreffen. In alten Inschriften, auf oder unter Abbildungen, an Monumenten, Säulen oder dergl. finden sich für uns moderne Menschen häufiger solcherlei Stolpersteine. 2)

Quellenangaben:

1) Vareler Heimathefte, Heft 15, Klaus Taddey, ISBN 3-9807784-2-8, Seite 159
2) Vareler Heimathefte, ebenda, Seite 163

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