Grabstein 6

Grabstein 6 - Grabsteininschriften

Grabsteininschrift Vorderansicht

DER WEYLAND EHRNACHTBARE UND
WOLLFÜHRNEHMER DIEDERICH TIMENS
ZU JETTHAUSEN IST GEBOHRNEN Aõ 1637
DEN 28 FEBR. UND Aõ 1704 DEN 7 NOVEMBR
SEELIG IN DEM HERREN ENTSCHLAFFEN,
SEINES ALTERS 67 IAHR 8 MONATH DER
SEELEN GOTT GNÄDIG IST

DIE VIEL EHR UND TUGENDSAHME HILCKE
HAYEN SEEL: DIETERICH TIMMENS GEWE
SENE EHELICHE HAUSFRAW, IST GEBOHREN
Aõ 1641 DEN 21 MAY UND Aõ 1707
DEN 3 FEBRUARIS SEELIG IN GOTT DEM
HERREN ENTSCHLAFFEN, IHRES ALTERS
66 IAHR, DER SEELEN GOTT GNADIG
11 WOCHEN IST

Grabsteininschrift Rückseite

DES MANNES LEICHTEXT PS.25.V.21.
SLECHT UND RECHT DAS BEHÜTE MICH,
DEN ICH HARRE DEIN.

DER FRAUWEN LEICHTEXT PS.31.V.6.
IN DEINE HÄNDE BEFEHL ICH MEINEN GEIS
DU HAST MICH ERLÖSET HERR DU
TREÜWER GOTT


Orthographische Besonderheiten des Grabsteins Nr. 6

Die unterschiedlichen Schreibweisen des Ehemannes; einmal: Diederich Timens und das andere Mal: Dieterich Timmens, erklären sich eventuell dadurch, dass es sich um zwei unterschiedliche Steinmetze handelte, da Hilcke zwei Jahre später starb als ihr Mann.

Ganz grundsätzlich muss man sagen, dass im 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhundert einige Unsicherheit über die richtige Schreibweise geherrscht hat. Es war jedem selbst überlassen, sich schriftlich auszudrücken. Dies lässt sich am Beispiel ‚Hausfrau‘ gut verdeutlichen: HAUSFRAUW, -FROUW, -FRAUWE; „hier fällt auf, dass HAUS – nach unserem heutigen Verständnis – richtig geschrieben ist, FRAU dagegen die verschiedensten Schreibweisen aufweist.“ 1)

Auf unserem Grabstein 6 hat wahrscheinlich derselbe Steinmetz einmal HAUSFRAW und einmal FRAUWEN in den Stein eingemeißelt.

Zu Verständnisverzögerungen führt auf manchen Grabsteinen auch die Verwendung des Artikels DEN statt des richtigen Wortes DENN.

Die äußere Form des Grabsteins Nr. 6

„Typisch (für unseren Grabstein) ist etwa der obere Abschluss als dreifacher Bogen, wobei der mittlere breiter und auch überhöht (ist). Die Bögen sollten die Dreifaltigkeit Vater, Sohn und heiliger Geist symbolisieren.“ Den Abschluss der niederen Bögen bilden normalerweise 2 Kugeln als Lebenskugeln, die beim Stein 6 aber nicht vorhanden sind. Die Vorderseite des mittleren Bogens ziert ein Wappen. 2)

Quellenangaben:

1) Vareler Heimathefte, Heft 15, Klaus Taddey, ISBN 3-9807784-2-8, Seite 163
2) Vareler Heimathefte, ebenda, Seite 159

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