Grabstein 9

Grabstein 9 - Grabsteininschriften

Grabsteininschrift - Vorderseite

ANNO 1625 DEN 1 MAYUS
IST DER EHRNACHTBAR UND
FORNEHMER DIEDERICH Karstens
GEBOHREN UND ANNO 1670 DEN
10 JULY IM 47 IAHR SEINES AL
TERS IN FAREL SEHLICH IN GOTT
DEM HERREN ENTSCHLAFEN IN
WEHRENDER EHE HAT ER MIT
SEINER EHELICHEN HAUSFRAU
WEN BARBAREN TIMMENS GEZEU
GET 3 DOCHTER DIE IUNGESTE
IST ANNO
1672 DEN 28 FEBRUARI SEH
LICH GESTORBEN UND ER
WARTEN DIE FRÖLICHE AUFERSTE
HUNGE ZUM EHEWIGEM LEBEN

VATER IN DEINE HENDE BEFEL ICH
MEINEN GEIST DU HAST MICH
ERLOSET HERRE IESU MEIN
GETREUWER GODT

Grabsteininschrift - Rückseite

IOHANNES AM 11
ICH BIN DIE AUFERSTEHUNG
UND DAS LEBEN WER AN MICH
GLAUBET DER WIRD LEBEN
OB ER GLEICH STURBE
UND WER DA LEBET UND
GLAUBET AN MICH DER
WIRD NIMMER STERBEN

AUS DEN 68 PSALM (Vers 20, Anm. d. Verf.)
GOTT LEGET UNS EINE
LAST AUFF ABER ER HILFT
UNS AUCH SELO. WIR HABEN
EINEN GOTT DER DA HILET
UND DEN HERREN HERREN
DER UOM TODEM ERRETTET


Äußere Gestaltung des Grabsteins Nr. 9

Der Stein Nr. 9 (genau wie Stein Nr. 15) ist vom allegorischen Gehalt einer der interessantesten historischen Grabmäler, sowohl, was die Vorderseite, als auch die Rückseite betrifft. Beide Seiten teilen sich in einen Relief- und einen Textteil (siehe oben) auf.

Vorderseite:

Den dominierenden Eindruck des Reliefs bildet die Kreuzigungsszene. Unterhalb des Kreuzes befindet sich ein Totenschädel. Links und rechts finden wir Gruppen von betenden Menschen vor.

Im Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI) heißt es dazu, dass der Totenkopf seit dem 10. Jh. in Kreuzigungsdarstellungen auftaucht. Als gesichert gilt, dass es sich hier um den Schädel Adams handelt, der auf Golgatha begraben worden sein soll. Der Totenschädel wurde zum Symbol der Sünde und des Todes, die beide vom Kreuz besiegt wurden. 1)

„Im Relief dargestellt ist die Familie des oder der Verstorbenen unter dem gekreuzigten Christus in der typischen Tracht des 17. Jahrhunderts mit modischem Halskragen.“ 2)

  1. LCI Band 4, Seite 343

  2. www.familienkunde-oldenburg.de, Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e. V., S. 3

Rückseite

Die Rückseite des Grabsteins 9 symbolisiert die Wiederauferstehung Jesu. Das Relief stellt die Grabbewachung durch die Soldaten dar. Nach Matthäus 27, Verse 62 bis 66 verfügte Pilatus, dass das Grab von Jesus versiegelt werde, damit der Leichnam nicht von den Jüngern entwendet werde. Umso schockierter die Reaktion der Wächter, als sie feststellten, dass das Grab leer war. Jesus wird hier mit der Siegerfahne gezeigt.

An den 4 Ecken des Reliefs sind die 4 Evangelisten zu sehen:

Linke obere Ecke: Matthäus, versinnbildlicht durch einen Menschen

Linke untere Ecke: Lukas, versinnbildlicht durch einen Stier

Rechte obere Ecke: Markus, versinnbildlicht durch einen Löwen

Rechte untere Ecke: Johannes, versinnbildlicht durch einen Adler

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